Der Gautschbrief von Manfred
Brackmann
|
Eine Setzmaschine aus Brackmanns Lehrzeit.
|
Die Maschinenecke der Druckerei an der
Waldstrae bestckt mit einer "Heidelberger" GTO und einer TOK.
Vierfarbdruck bis Din A3 auf der
"Heidelberger GTO"
Bald kann man Druckvorlagen auch per
ISDN zusenden
|
Manfred
Brackmanns Weg ins Druckerhandwerk
Manfred Brackmann
ist Jahrgang 45 und stammt aus Herford in Westfalen. In Lhne erlernte er von 1959 bis 1962 das Druckerhandwerk. "Als
Absolvent einer Volksschule war es gar nicht so einfach eine Lehrstelle
der schwarzen Kunst, Setzer oder Drucker zu bekommen" sagt er.
"Man bevorzugte Absolventen der Real- und Handelsschulen" Eine
familire Beziehung verschaffte ihm dann doch eine Lehrstelle, die er
1962 abschloss und den Gautschbrief erhielt. "Nach der Lehre habe ich
dann sofort den kleinen Familienbetrieb verlassen und mich nach einer
groen Druckerei umgesehen, denn mir fehlten noch wichtige Kenntnisse,
z.B. die Technik des Vierfarbdrucks.
Vierfarbdruck und Siebdruck, die "hheren Weihen"
Vierfarbdruck, das war damals so
etwas wie die "hheren Weihen" des Druckerhandwerks. "Das wollte und
musste
ich lernen!" Die Herforder Grodruckerei Industrie u.
Werbedruck Herrmann Beyer bot ihm die Mglichkeit die bunte Seite der
"schwarzen Kunst" kennen zu lernen. "Wir druckten z.B. Versandhauskataloge, Mbelprospekte der
umliegenden Mbelindustrie, bunt und knallig, ganz im Stiel der 60er
Jahre. Herrmann Beyer, das war eine Firma ganz nach meinem Geschmack, ihr
bin ich 8 Jahre treu geblieben." Das packte ihn wieder das
Wanderfieber, Siebdruck, war sein nchstes Ziel, die Gelegenheit dies zu
erlernen bot sich bei der Herforder Fa Knaup in Kirchlengern. Dort druckte
er jahrelang Poster und meterlange Spannplakate.
Die
industrielle Revolution im Druckgewerbe.
Ende der 80er Jahre begann fr die Jnger Guthenbergs eine groe
technische Revolution, die vielen Setzern und Druckern den Job kostete.
Auch Brackmann war betroffen. "Arbeitslosigkeit ist fr einen Mann
der Tat, wie ich, die reine Katastrophe" sagt er, "In meiner Not
verdingte ich mich sogar als "Auszeichner" in einem Supermarkt.
Ich verschickte Dutzende von Bewerbungen um wieder in meinem geliebten
Handwerk arbeiten zu knnen. Immer wieder wurde ich mit der
Begrndung "zu alt" abgewiesen." In dieser Zeit reifte
schon der Entschluss, sich als Drucker selbststndig zu machen.
Vom Arbeitslosen zum selbststndigen Unternehmer.
Er kaufte sich gebrauchte Druckmaschinen, berholte sie und lie sich
zunchst in Eitorf nieder. "Die Eitorfer sind ein eigenartiges
Vlkchen", resmiert er, "wer dort nicht geboren ist, der
kriegt so schnell kein Bein auf die Erde" Durch Zufall kam er nach
Porz und fand am Grengel einen Ort, in dem Herkunft und Abstammung keine
Rolle spielt. In der Waldstrae 122 fand er geeignete Rume und richtete
dort seine Druckerei ein. Zwei Maschinen der weltbekannten Heidelberger-
Serie, eine GTO und eine TOK sind fertig installiert, und bald kommt noch
eine pickfeine "Heidelberger Tiegel" dazu.
"In der Werbung heit es -Ich gehe meilenweit fr eine Camel-"
sagt er, "Ja und ich schlage mir die Nacht um die Ohren fr einen
eiligen Kunden" fgt er ergnzend hinzu und steckt sich eine dicke
schwarze (Arbeitgeber-) Zigarre an.
Viel Glck am Grengel, Manfred Brackmann!
Was
Manfred Brackmann alles so druckt:
Briefbgen,
Rechnungen, Karteikarten, Lieferscheinbcher, Auftragsbcher,
Visitenkarten, Handzettel, Wochenwerbungen, Einladungen Programmhefte,
Speisekarten Prospekte Lose, Eintrittskarten,
Bedienungsanleitungen, Bestellformulare,
Sicherheitsetiketten, Programmhefte, Urkunden, Blumenanhnger,
Trschilder, Vereinshefte, Eintrittskarten, Lose, Wertmarken, Gutscheine,
Festzeitungen, Werbeaufkleber, Lageplne, KFZ- und
Schaufensterbeschriftungen, Versandtaschen
"Ja
und wenns denn unbedingt sein muss, dann bedrucke ich fr Sie auch rohe
Eier."
|